Velika korita Soče – Große Soča-Tröge

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Die Velika korita Soče – auf deutsch die Großen Soča-Tröge – sind eine beeindruckende Felsschlucht im Trigav Nationalpark. Du findest die Schluchte im oberen Soča-Tal. Dort hat auf etwa 750 Meter Länge der smaragdgrüne Fluss eine enge, teils nur zwei Meter breite Schlucht in den hellen Kalkstein der Julischen Alpen geformt. Das glasklare, eiskalte Wasser schimmert türkisgrün in den bis zu 15 Meter hohen Felswänden. Die Landschaft wirkt wie aus einer anderen Welt – wild, ursprünglich und nahezu unberührt. Wanderer können die Tröge über einen offiziellen Pfad erkunden. Das Gebiet zählt zu den landschaftlichen Highlights Sloweniens.

Große Soča Tröge im Nationpark Triglav
Große Soča Tröge im Nationpark Triglav

Was sind die Soča-Tröge eigentlich?

Die Velika korita Soče – übersetzt „Große Tröge der Soča“ – sind eine schmale Schlucht, die sich der Fluss Soča über Jahrtausende in den Fels gegraben hat. Dabei hat das Wasser tiefe, runde Becken und enge Durchgänge geformt, die aussehen, als hätte ein Künstler sie gemeißelt. Geologisch bestehen die Tröge aus Dachsteinkalk, einem harten Karbonatgestein, das durch die enorme Erosionskraft des Flusses geformt wurde. Die Schlucht ist stellenweise nur zwei Meter breit, dafür aber bis zu 15 Meter tief – eine dramatische Kulisse, die echt sehenswert ist.

Die Soča hat sich über Jahrtausende durch den Dachsteinkalk gefressen. Weil der Fluss in diesem Abschnitt ein besonders starkes Gefälle hat, kann das Wasser große Mengen Geröll mitreißen – wie ein natürlicher Schleifstein. So entstanden die typischen „Tröge“: tiefe, rundgeschliffene Becken im Flussbett. Die wechselnden Wasserstände (je nach Jahreszeit oder Niederschlag) haben zusätzlich zur Form beigetragen. Wenn du genau hinschaust, erkennst du an den Wänden manchmal noch alte Hohlformen, die heute gar nicht mehr im Wasser liegen – Spuren aus früheren Zeiten, als der Wasserstand noch höher war.

Wenn du die Tröge erreichst, stehst du auf einer Art natürlichem Balkon über dem Wasser. Der Weg führt dich entlang des rechten Ufers, über Felsen und Wurzeln – an vielen Stellen mit Blick auf das smaragdgrüne Wasser, das neben dir rauscht. Die Farben sind besonders bei Sonnenschein geradezu surreal. Die ungewöhnlich grüne Farbe ist übrigens echt und stammt von feinen Mineralien im Wasser sowie der Reflexion des Licht mit dem Kalkstein. Du wirst oft anhalten – für Fotos, zum Staunen oder einfach, um das Naturwunder zu genießen. Auch an warmen Tagen ist es angenehm kühl, weil das Wasser so frisch ist. Wichtig: Das Baden ist in den Trögen verboten, weil du dich im Triglav Nationalpark befindest. Aber keine Sorge – flussabwärts gibt es geeignete Stellen zum Abkühlen. Das gilt auch für Kajaks oder SUPs: Der Abschnitt ist aus Naturschutzgründen für Wassersport komplett gesperrt.

Die Soča beheimatet eine besondere Fischart: die Marmorata-Forelle (Salmo marmoratus), eine endemische Unterart, die ausschließlich in dieser Region lebt. Sie ist selten, großwüchsig und gilt als Sinnbild für den ökologischen Wert des Soča-Tals. Der Nationalpark schützt diese Art streng.

Große Soča Tröge - mit dem glasklaren, türkisblauen Wasser
Große Soča Tröge – mit dem glasklaren, türkisblauen Wasser

Wo liegen die Velika korita Soče – und wo ist der Parkplatz?

Du findest die Großen Soča-Tröge rund 11 Kilometer südlich von Bovec, im Triglav-Nationalpark in den Julischen Alpen. Die Anreise ist einfach: Von Bovec aus folgst du der Straße Richtung Trenta und biegst beim Abzweig Lepena-Tal links ab. Dort gibt’s einen kleinen Parkplatz direkt an der Straße. Der offizielle Parkplatz liegt jedoch etwas unterhalb, direkt am schönsten Teil der Felsenschlucht – wo du auch super baden kannst. Der offizielle Parkplatz ist kostenpflichtig und kostet 3 Euro pro Stunde. Für einen Besuch an den Trögen reicht eine Stunde aus. Vom Parkplatz aus führt der Wanderpfad flußaufwärts entlang der Aussichtspunkte auf die Tröge. Hier findest du den offiziellen Soča-Tröge Parkplatz auf der Google Karte.

Wandern entlang der Velika korita Soče durch die Sočaschlucht

Vom Parkplatz bei der Brücke über die Soča verläuft der offizielle Wanderweg rechtsseitig (also auf der westlichen Seite) des Flusses flussaufwärtsnicht auf der linken Seite, wie oft irrtümlich angenommen wird. Auf der linken Seite führt lediglich die Straße, dort gibt es keinen Fußweg entlang der Tröge. Der eigentliche Wanderweg führt zunächst etwas oberhalb der Soča entlang. Du hast zwar nicht ständig direkten Blick auf die Tröge, aber es zweigen immer wieder kleine Trampelpfade ab, die dich näher ans Wasser bringen. Achtung: Diese Pfade sind nicht offiziell markiert und verlaufen teilweise gefährlich nah an den Felskanten. Besonders bei Nässe, nach Regen oder mit Kindern solltest du hier sehr vorsichtig sein – festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind Pflicht, wenn du diese schmalen Pfade betreten möchtest. Wenn du dir unsicher bist, bleib lieber auf dem Hauptweg und genieße die Tröge aus sicherer Entfernung. Deine Sicherheit geht immer vor.

Am Ende der Großen Soča-Tröge erreichst du ohnehin eine Brücke. Von ihr hast du einen sicheren Ausblick auf die Felsenlandschaft unter dir. Unmittelbar unterhalb ist auch noch eine weitere Brücke, wo du gute Bilder machen kannst. Einen offiziellen Aussichtspunkt gibt es nicht. Die Soča-Tröge sind Teil des Soška pot („Soča-Weg“), einem der schönsten Weitwanderwege Sloweniens, der dem Fluss von seiner Quelle bis Bovec folgt. Hier auf der Karte habe ich dir den Abschnitt durch die Velika korita Soče – die Großen Soča-Tröge – eingezeichnet. Du kannst dir mit einem Klick in die Karte auch die Datei downloaden.

Die beste Reisezeit – und worauf du achten solltest

Die beste Zeit für einen Besuch ist zwischen Mai und Oktober. Im Frühling führt die Soča besonders viel Wasser, was die Tröge noch eindrucksvoller macht. Im Sommer ist es warm genug für längere Wanderungen, aber das Wasser bleibt trotzdem kalt. Der Herbst bringt goldene Farben – ein Paradies für Fotografen. Nicht empfohlen im Winter: Die Wege können glatt, vereist und gefährlich sein. Wir waren im September dort und an vielen Stellen, konnte die Sonne nicht mehr in die Tröge hineinscheinen. Dann schimmert das Wasser nicht mehr ganz so türkis. Dafür sind aber im September weniger Besucher als im Juli und August unterwegs. In der Ferienzeit sind die Tröge wohl sehr überlaufen – auch wegen der Badestelle direkt unterhalb der Großen Soča-Tröge. Die Strecke entlang der Tröge kannst du nur zu Fuß erkunden. Der Weg ist zu schmal und zu wurzelig, um mit einem Kinderwagen oder Fahrrad unterwegs zu sein. Wenn du Zeit hast, lohnt sich auch ein Abstecher zu den nahe gelegenen Mala korita Soče – den „Kleinen Soča-Trögen“ – ca. 3 Kilometer flussaufwärts. Diese sind kompakter, aber genauso beeindruckend und bieten etwas mehr Ruhe, da sie weniger überlaufen sind.

Velika korita Soče – die Großen Soča-Tröge auf einen Blick

Velika korita Soče – die Großen Soča-TrögeDetails
Lage & ZugehörigkeitSoča nahe Lepena, Teil des Triglav-Nationalparks
Länge~ 750 m
Breite2 m (minimal) bis 7–8 m (maximal)
TiefeBis zu 15 m, variierend je nach Wasserstand
GesteinDachsteinkalk (karbonatisch)
ZugangWandersteig entlang der Soča
EintrittKostenlos
SchwimmenNicht erlaubt in Velika Korita; möglich direkt unterhalb der Tröge beim Trogschluss
Beste BesuchszeitFrühjahr bis Herbst (Vorsicht bei Eis und Nässe)

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